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Gedichte

Herz und Kopf

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Du bist Liebe, du bist Licht,
mal weißt du es, mal weißt du es nicht!

Es ist nur dein kopf, der es nicht fassen kann,
doch fühlst du mit dem Herzen, so zerbricht der Bann.


Dann beweist dein Gefühl dem Kopf dieses Sein,
und es fällt als Wissen auch in diesen hinein.

Kann dann dort genutzt werden für freudvolle Gedanken,
sodass Herz und Kopf aus einer Quelle tanken!

Immer seltener wird so diese Essenz vergessen,
stattdessen wird klar, du hast sie stets schon besessen.

Ist Herz und Kopf als Team dann verbunden,
wird jegliche Illusion dieser Welt überwunden.

Ein neues Sein, voller Liebe und Glück,
führt dich so immer mehr zum Ursprung zurück.

Lässt so genannte Wunder einfach geschehen,
und dich die Welt mit neuen Augen sehen.

Ein jeder wird diesen Punkt erreichen,
manche sind schnell während andere noch schleichen.

Dies ist nicht wichtig, sei nur bereit,
die Zeit gibt es nicht, nur die Ewigkeit.

Und diese ist zeitlos, es gibt nur das Jetzt,

drum lasse dir sagen, fühle dich nicht gehetzt.

Im Zustand der Liebe, im Team von Herz und Verstand,
wird dies ganz schnell als Wahrheit erkannt.

Dort fühlst du dich frei im endlosen Sein,
und vergisst dieses nie: du bist schon daheim.

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Ersteller unbekannt

Loslassen

 

Es gab einmal eine Ansiedlung von Geschöpfen am Grunde eines grossen kristallklaren Flusses.

Die Strömung glitt ruhig über alle hinweg, ob jung oder alt, reich oder arm, gut oder böse. Sie ging ihren eigenen Weg, denn die kannte nur ihr eigenes, kristallklares Selbst.

Die Geschöpfe im Fluss klammerten sich fest an die Zweige und Steine im Flussbett, denn ihre Art zu leben, bedeutete sich festzuhalten. Von Geburt an hatte man ihnen beigebracht, der Strömung zu widerstehen.

Aber unter ihnen gab es ein Geschöpf, das eines Tages sagte: „Ich habe es satt, mich immer nur festzuhalten! Ich kann es zwar nicht mit eigenen Augen sehen, aber ich vertraue trotzdem darauf, dass die Strömung weiss, wohin es geht. Ich werde loslassen, damit das Wasser mich forttragen kann, wohin es will. Wenn ich mich weiter festhalte, werde ich womöglich noch vor Langeweile sterben.“

Die anderen Geschöpfe lachten und riefen: „Du Narr! Lass nur los, und du wirst schon sehen, wie dich die Strömung, die du so sehr verehrst, packen und gegen die Felsen schmettern wird. Daran wirst du schneller sterben als an der Langeweile.“

Aber das eine Geschöpf hörte nicht auf sie. Es holte tief Luft und lies los. Sofort wurde es herumgewirbelt und von der Strömung gegen die Felsen geworfen.

Doch schliesslich trug die Strömung das Geschöpf, das nicht mehr festhalten wollte, vom Grunde des Flusses frei, und es wurde nicht länger geschunden und verletzt.

All die Geschöpfe, die sich stromabwärts angesiedelt hatten und die es nicht kannten, riefen: „Sehet, ein Wunder! Ein Geschöpf wie wir und doch fliegt es! Sehet, der Messias ist gekommen, uns zu erlösen!“

Und der, den die Strömung trug, sagte: „Unsinn! Ich bin genau so wenig der Messias wie ihr. Der Fluss tut nichts lieber, als uns zu befreien, wenn wir den Mut aufbringen loszulassen. Unsere wahre Aufgabe ist diese Reise, ist dieses Abenteuer.“

Aber sie riefen nur umso lauter: „Erlöser“ wobei sie sich an die Felsen klammerten.

Ehe sie sich versahen, war er gegangen, und sie blieben alleine zurück und spannen ihre Legenden von einem Erlöser.

 

Geschichte aus: Sacinandana Swami, der Weg des grossen Abschieds

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